2025-10-24
2025-10-24

Mein Hund impfen: Pflichten, Empfehlungen und Kosten

Impfungen gehören zu den wichtigsten Massnahmen, um dein Hund vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. In diesem Beitrag möchten wir dir einen klaren Überblick geben und wichtige Fragen klären: Wie funktionieren Impfungen eigentlich? Welche Impfungen gibt es für den Hund? Und wie oft sollte mein Hund geimpft werden?

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Hund springt ins Wasser

Wie funktioniert eine Impfung?

Eine Impfung funktioniert im Grunde wie ein Training für das Immunsystem. Der Körper wird dabei mit unschädlich gemachten oder abgeschwächten Bestandteilen eines Erregers in Kontakt gebracht. Das Immunsystem erkennt diese und reagiert darauf, indem es Antikörper (körpereigene Abwehrstoffe) bildet. Kommt der Hund später mit dem echten Erreger in Kontakt, erinnert sich das Immunsystem an diesen, kann sofort reagieren und den Erreger bekämpfen. Die Krankheit bricht gar nicht erst aus oder verläuft deutlich milder. So wird dein Hund geschützt, ohne je wirklich krank gewesen zu sein. Ohne Impfung muss der Hund die Antikörper erst selbst entwickeln. Das dauert länger und in dieser Zeit kann deine Fellnase krank werden.

Welche Impfungen werden empfohlen?

Bei den Impfungen für Hunde wird in der Veterinärmedizin zwischen Core-Impfungen (für alle Hunde empfohlen) und Non-Core-Impfungen (je nach Lebensumständen sinnvoll) unterschieden.

Core-Impfungen:

  • Staupevirus: Verursacht schwere und oft tödliche Erkrankungen der Atemwege und des Nervensystems.
  • Canines Adenovirus: Führt zu Leberentzündungen und kann für Hunde sehr gefährlich werden.
  • Canines Parvovirus: Löst bei Hunden, insbesondere bei Welpen, eine hochgradig ansteckende und oft tödlich verlaufende Durchfallerkrankung aus.

Non-Core-Impfungen:

  • Leptospirose: Eine bakterielle Erkrankung, die über den Urin von Nagetieren oder über stehendes Wasser übertragen wird. Sie befällt vor allem Nieren und Leber und ist zusätzlich eine Zoonose, also auch für den Menschen ansteckend.
  • Canines Parainfluenzavirus (Zwingerhusten): Diese Impfung ist vor allem für Hunde wichtig, die häufig Kontakt zu Artgenossen haben, zum Beispiel in Hundeschulen, Hundepensionen oder auf Ausstellungen.

Wann sollten Hunde zum ersten Mal geimpft werden?

Der richtige Zeitpunkt für die erste Impfung ist entscheidend. Welpen werden in der Regel ab der achten Lebenswoche zum ersten Mal geimpft. Danach erfolgen weitere Impfungen mit zwölf und mit sechzehn Wochen. In dieser Phase lässt der natürliche Schutz nach, den Welpen über die Muttermilch erhalten haben. Genau deshalb ist es so wichtig, in diesem Alter eigene Abwehrkräfte aufzubauen. Anschliessend ist nach sechs bis zwölf Monaten eine weitere Wiederholungsimpfung notwendig, damit die Grundimmunisierung abgeschlossen ist.

Labrador Welpe erhält Impfung und sieht entspannt aus.

Wie oft muss man Hunde impfen?

Nach Abschluss der Grundimmunisierung bleibt die Verantwortung, den Impfschutz aktuell zu halten. Bei den jährlichen Gesundheitschecks beim Tierarzt wird entschieden, welche Impfungen sinnvoll sind und wann sie aufgefrischt werden sollten. So wird gewährleistet, dass Ihr dein stets optimal geschützt ist. Impfungen gegen Staupe, das Canine Adenovirus und Parvovirose werden in der Regel alle drei Jahre aufgefrischt. Dagegen sind Impfungen gegen Leptospirose und Zwingerhusten jedes Jahr notwendig, da der Schutz hier nicht so lange anhält.

Gibt es eine Impfpflicht in der Schweiz?

In der Schweiz gibt es keine allgemeine Impfpflicht für Hunde. Impfungen werden von Tierärzten empfohlen, sind aber freiwillig. Eine wichtige Ausnahme bildet die Tollwutimpfung. Sie ist für alle Reisen ins Ausland mit Hund erforderlich. Hunde dürfen ab der zwölften Lebenswoche gegen Tollwut geimpft werden. Wer mit seinem Hund in ein anderes Land reist, muss die gültige Impfung nachweisen können. Bei der Rückreise in die Schweiz wird zwingend ein Nachweis verlangt, selbst wenn im Ferienland die Impfung nicht vorgeschrieben war. Welche Regelungen aktuell gelten, erfahren Sie auf der Webseite des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).

Was kostet es, einen Hund zu impfen?

Die Kosten für die Grundimmunisierung variieren von Praxis zu Praxis. In der Regel belaufen sie sich pro Impfung auf etwa 60 bis 90 Franken.
Da Calingo um die Wichtigkeit der präventiven Behandlungen weiss, beteiligen wir uns, neben weiteren präventiven Behandlungen wie z.B. Zahnsteinentfernung, mit unserer Hundeversicherung auch an den Kosten für Impfungen.

Kann ein Hund „überimpft“ werden?

Eine Impfung ist immer auch eine Belastung für den Körper. Deshalb sollte man sich an die Empfehlung des Tierarzt halten, wann eine Auffrischung notwendig ist. Auf diese Weise lassen sich unnötige Strapazen vermeiden. Besonders bei der Impfung gegen Staupe ist es wichtig, einen Abstand von mindestens drei Jahren einzuhalten. Bei bestimmten Impfungen, beispielsweise gegen Staupe, Parvovirose und das Canine Adenovirus, kann der Antikörperspiegel im Blut gemessen werden. Ist dieser noch hoch genug, kann eine Impfung verschoben werden. Der Wert muss erst im folgenden Jahr nochmals überprüft werden. Bei anderen Impfungen wie Leptospirose und Zwingerhusten ist eine solche Kontrolle nicht möglich. Diese sollten daher jährlich wiederholt werden, um den Schutz zu gewährleisten.

Sind Impfungen auch für ältere Hunde sinnvoll?

Auch ältere Hunde profitieren von Impfungen. Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer und viele Hunde leiden zusätzlich an Erkrankungen, die sie anfälliger machen. Impfungen helfen, das Risiko von Infektionen in diesem Lebensabschnitt zu verringern. Der Schutz durch Impfungen ist daher für Hunde jeden Alters sinnvoll und wichtig.

Nebenwirkungen von Impfungen für Hunde

Wie bei allen medizinischen Eingriffen können auch nach einer Impfung Nebenwirkungen auftreten. Diese entstehen entweder durch den Impfstoff selbst oder durch sogenannte Adjuvanzien (sogenannte Hilfsstoffe), die dem Impfstoff beigefügt sind. Besonders kleine Hunde mit einem Gewicht unter zehn Kilogramm sind häufiger von Nebenwirkungen betroffen, da sie die gleiche Impfstoffmenge erhalten wie grosse Hunde. Daher treten Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Juckreiz oder eine lokale Schwellung bei ihnen öfter auf. Auch ein leichtes Ödem im Kopfbereich, gelegentlich Erbrechen oder Durchfall sind möglich. Werden mehrere Impfungen gleichzeitig verabreicht, steigt das Risiko für Nebenwirkungen. In den meisten Fällen klingen diese Beschwerden aber schnell wieder ab. Bei ungewöhnlich starken oder anhaltenden Reaktionen sollte jedoch sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Hund ist am gähnen da er nach der Impfung müde ist.

Unser Tipp: Du hast Fragen zum Thema Impfungen? Dein Hund zeigt Symptome nach der Impfung und du willst dich vergewissern dass alles okay ist?
Als Calingo Kund:in hast du die Möglichkeit, kostenlos und bequem von zuhause aus online mit einem Tierarzt zu chatten oder zu telefonieren. Die Online-Tierarztberatung unterstützt dich bei Fragen zum Thema Impfung, sowie bei allen weiteren Themen bezüglich Tiergesundheit.

Warum ist es wichtig, meinen Hunde zu impfen?

Impfungen gehören zu den wirksamsten Massnahmen, um Infektionskrankheiten zu verhindern. Sie schützen nicht nur den einzelnen Hund, sondern tragen auch dazu bei, die Verbreitung gefährlicher Krankheiten in der gesamten Hundepopulation einzudämmen. Je mehr Hunde geimpft sind, desto geringer ist das Risiko, dass Krankheiten auftreten oder sich weiterverbreiten. Darüber hinaus sind Impfungen oft eine Voraussetzung für Reisen, da viele Länder ohne gültige Impfung die Einreise verweigern.

Fazit

Impfungen sind eine wichtige Vorsorge für die Gesundheit deines Hundes. Sie schützen vor gefährlichen Krankheiten, erleichtern Reisen und tragen dazu bei, dass Infektionskrankheiten insgesamt eingedämmt werden. Wer regelmässig den Tierarzt besucht und sich dort beraten lässt, stellt sicher, dass sein Hund jederzeit den bestmöglichen Schutz geniesst.

Ist eine Impfung beim Hund wichtig?
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Ja – Impfungen schützen deinen Hund vor Infektionskrankheiten und helfen, deren Verbreitung insgesamt einzudämmen. Je mehr Hunde geimpft sind, desto geringer ist das Krankheits-& Infektionsrisiko für alle.

Hat eine Impfung bei meinem Hund Nebenwirkungen?
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Ja es kann zu Nebenwirkungen kommen wie Müdigkeit, Juckreiz, lokale Schwellung sowie gelegentlich Erbrechen oder Durchfall. Vor allem bei kleinen Hunden sind Nebenwirkungen häufiger. Klingen Beschwerden nicht rasch ab oder sind sie stark, solltest du sofort den Tierarzt kontaktieren.

Was kann ich bei meinem Hund gegen Durchfall nach der Impfung machen?
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Leichter Durchfall kann als vorübergehende Impfreaktion auftreten und klingt in der Regel schnell ab. Halte deinen Hund im Blick – bei starken oder anhaltenden Beschwerden wendest du dich umgehend an den Tierarzt.

Sollte man Hunde gegen Tollwut impfen?
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Für Reisen ins Ausland ist die Tollwutimpfung Pflicht; geimpft werden darf ab der 12. Lebenswoche und der Nachweis ist bei der Rückreise in die Schweiz zwingend erforderlich. Informiere dich vor jeder Reise über die aktuellen Vorgaben des BLV.

Wie oft sollte mein Hund geimpft werden?
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Nach der Grundimmunisierung (8., 12. und 16. Woche plus Booster nach 6–12 Monaten) entscheidet ihr beim jährlichen Gesundheitscheck, was fällig ist. Staupe, Adenovirus und Parvovirose werden in der Regel alle drei Jahre aufgefrischt; Leptospirose und Zwingerhusten jährlich.

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Von Haustiereltern für Haustiereltern

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